Rahel-Varnhagen-Blog

Interview Samantha R., Abitur Sommersemester 2017

  • Wie haben Sie von der Abendschule/ der Möglichkeit, den Abschluss nachzumachen, erfahren?

Von der Möglichkeit den Abschluss, in meinem Fall das Abitur, an einer Abendschule nachzuholen, habe ich durchs Internet erfahren.
Warum meine Wahl dann speziell auf das RVK fiel, lag an der außerordentlich großen Fächerauswahl.

  • Wie hat Ihr persönliches Umfeld reagiert (Freunde, Partner/in, Eltern, Kinder, Arbeitgeber)? Mussten Sie etwas vorbereiten und organisieren, um die Schule zu besuchen (z.B. Betreuung, Schichtwechsel etc.)?

Mein Umfeld war nicht sehr begeistert davon.
Die erste Zeit verheimlichte ich es vor Familienmitgliedern und Freunden.
Auf dem RVK lernte ich dann aber mit der Zeit Argumentationstechniken, mich gegen Vorurteile, Stereotypien, Diskriminierungen und andere unreflektierte Denkweisen zu behaupten und negative Sätze (und Bedenken meiner Angehörigen) zu entkräften.

  • Was war der Anlass/ Grund, einen Abschluss nachzumachen?

Mein Abitur nachzuholen war ein schon langer Plan.
Als ich das RVK besuchte, war einfach nur die richtige Zeit, um es mit Beruf etc. vereinbaren zu können.

  • Welche Pläne hatten Sie mit dem Abschluss?

Mit dem Abschluss hatte ich den Plan, eine Zulassung zur Universität zu haben und jeden Studiengang studieren zu dürfen.

  • Wie ging es weiter nach der Schule?

Nach der Schule habe ich mich an verschiedenen Unis beworben und studiere nun Psychologie an einer Universität, die ebenfalls mit dem System „Moodle“ arbeitet, welches ich dank des RVKs schon kannte 🙂

  • Wie ließen sich Studium und Berufstätigkeit vereinbaren? Wie konnten Sie das Studium finanzieren?

Während meines Abiturs bot man mir ein Stipendium an.
Davon lassen sich zwar nicht alle Kosten komplett tragen, aber ich habe die Möglichkeit, deutlich weniger zu arbeiten und mich so auf das Studium zu konzentrieren. Vor diesem Angebot erkundigte ich mich aber bereits nach den BAFöG-Regelungen und anderen Finanzierungsmöglichkeiten, sodass man in Teilzeit hätte arbeiten können und in Teilzeit studieren. Durch das Stipendium werde ich mein Studium aber nun sogar in der Regelstudienzeit abschließen können.

  • In welcher Form hat Sie die Schule auf das nachfolgende Studium/Ausbildung vorbereitet?

Durch das große Fächerangebot und den Austausch europaweit mit anderen Weiterbildungskollegs hat mich die Schule in außerordentlicher Form auf das Studium vorbereitet. Ich hatte weniger Probleme als meine Kommilitoninnen, mich in den Systemen und in der Form des selbstständigen Lernens zurecht zu finden.
Darüber hinaus hatte ich durch meine Kurswahl am RVK bereits tiefere Vorkenntnisse in meinem Studiengang.

  • Was waren die schönsten Eindrücke der Schulzeit?

Es gab einige schöne Eindrücke. Die Mitwirkungsmöglichkeiten bei allen schulpolitischen Angelegenheiten, die bereichernden fachbezogenen Ausflüge und Reisen, das Kennenlernen toller Menschen und das Freundschaften-Schließen selbst über Landesgrenzen hinaus, …u.v.m.
Der schönste Eindruck für mich persönlich war allerdings, als man in meiner allerersten Kunststunde mitteilte, dass wir in ein Museum gehen und dies sogar noch kostenfrei (da die Eintrittskosten für den Kunstkurs von der Schule übernommen wurden). Da ich vorher noch nie in einem richtigen Kunst-Museum war, hat es mir enorm viel bedeutet, diese Ausstellung zu besuchen und mich darüber hinaus noch mit anderen darüber austauschen zu dürfen.

  • Was würden Sie heutigen Studierenden des RVK mit auf den Weg durch die Schulzeit geben?

Vielleicht „Nutzt eure Chance!“. Es ist vielleicht manchmal schwierig durchzuhalten, weil nicht jedes behandelte Thema nun gerade sein persönliches Lieblingsthema sein kann; weil Beruf, Familie, Freunde und Schule zunächst unter einen Hut gebracht werden müssen und dies anfangs eine organisatorische Herausforderung sein kann. Jedoch findet man auch für diese Art der Herausforderung immer ein offenes Ohr und Unterstützung am RVK. Es lohnt sich, auch als Erwachsener, noch einen Schulabschluss nachzuholen.